Die von Dr. Astrid Schreyögg herausgegebene Zeitschrift "Organisationsberatung – Supervision – Coaching" (OSC) (Springer VS, Wiesbaden) hat in der Ausgabe 3/2016 den Themenschwerpunkt "Coaching und Beratung zwischen Wissenschaft und Praxis".
Wie Coaching in Organisationen verstanden und genutzt wird, ist durch die jeweilige Organisationskultur beeinflusst, der spezifische Annahmen darüber zugrunde liegen, wie Menschen lernen und wie individuelle Veränderungsprozesse geschehen. In einer empirischen Untersuchung mit Personalverantwortlichen aus Unternehmen und Institutionen in Deutschland wurden die Art der Implementierung von Coaching sowie Anlässe, Auswahlkriterien für Coaches, Erwartungen, Wirkungen und Vorstellungen über Coaching erhoben. In der formalen Implementierung von Coaching lassen sich keine systematischen Unterschiede erkennen, jedoch in den impliziten Theorien über Lernen und Veränderung durch Coaching. Abschließend werden Implikationen für den Einsatz von Coaching in Organisationen und die Arbeit von professionellen Coachs abgeleitet.
In diesem Beitrag wird argumentiert, dass ein systematischer Ansatz in der Organisationsberatung Unternehmen in ihren Innovations- und Veränderungsprozessen wirkungsvoll unterstützen kann. Hierzu wird ein Beratungsansatz in drei Schritten diskutiert: Zunächst wird eine wissenschaftliche Meta-Definition des „Innovationsbegriffs“ vorgestellt, die einen Zugang zu den wesentlichen Herausforderungen bei der Innovationsarbeit in Unternehmen ermöglicht. In einem zweiten Schritt werden Fragen formuliert, die sich Unternehmen stellen müssen, um jeder dieser Herausforderungen begegnen zu können. Im letzten Schritt werden Methoden und Techniken aus der eigenen organisationsberaterischen Arbeit vorgestellt, die Unternehmen bei der Beantwortung dieser Fragen und auf dem Weg zum Innovationserfolg helfen können und somit Grundlage für eine wirkungsvolle Innovationsberatung sein können.
Metaphern, Geschichten, Vergleiche, Allegorien, Parabeln und andere Spielarten sprachlicher oder gedanklicher Bilder sind aus dialogischen Prozessen kaum wegzudenken. Die Arbeit mit sprachlichen Bildern birgt aber auch Risiken: Nicht alle Bilder, die ein Coach anbietet, sind treffend oder werden vom Klienten angenommen bzw. verstanden. In diesem Artikel werden einige Modelle und Erkenntnisse der Kognitionspsychologie für die Praxis erläutert. Metaphern werden als Ergebnisse von Analogiebildungsprozessen zwischen Wissensdomänen beschrieben. Weiterhin wird beschrieben, welche Qualitäten Analogiebildungsprozesse haben müssen, damit deren Ergebnisse in Kommunikationsprozessen sinnstiftend verstanden werden und neue Sichtweisen ermöglichen.
In unserer rational dominierten Welt bleiben neben Emotionen, die oft als störend und effizienzmindernd bewertet werden, vor allem Körperrückmeldungen als wertvolle Ressource für Entwicklungsprozesse und die Lösungsmustersuche vielfach unberücksichtigt. Fundiert durch Erkenntnisse aus der modernen Hirnforschung, in der sich Neurobiologie und -physiologie sowie Psychologie treffen, zeigt die Autorin, wie sich diverse Konzepte in Coaching-Prozesse einbeziehen lassen, die gezielt den körperlichen Ausdruck von Emotionen und Erleben als hilfreiches und wirksames Element nutzen. Ergänzt wird die theoretische Darstellung um ein ausführliches Beispiel aus der beraterischen Praxis.
Der vorliegende Artikel fokussiert die vielfältigen Formen der Kontaktgestaltung von Systemen. Zu diesem Zweck werden das gestalttheoretische Kontaktkonzept und die Systemfunktionen aus der Soziologischen Systemtheorie zu einem neuen Ansatz verbunden. Im zweiten Teil des Artikels wird dieser Ansatz auf das Beratungsformat Coaching übertragen und für das Beratungshandeln von Coaches nutzbar gemacht.
Dieser Artikel beschreibt eine Storytelling-Methode, die journalistisches Handwerk mit Prämissen der systemischen Organisationsentwicklung verbindet. Dabei wird das Modell der freien Presse auf die Organisation übertragen. Unternehmen engagieren Reporter, frei über den Alltag und die Kultur der Organisation zu berichten. Teil der Methode sind Storytelling-Events, wo die Reporter einer internen Öffentlichkeit ihre Recherchen präsentieren. Die radikale Unabhängigkeit unterscheidet das Systemische Storytelling von anderen Formaten der Unternehmenskommunikation. Der Nutzen liegt vor allem in der Glaubwürdigkeit. Das eröffnet für Unternehmen neue Möglichkeiten, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und definiert für Journalisten neue Zuständigkeiten.
Im Artikel wird das Konzept der Psychopolitik auf Coaching angewendet. Das Konstrukt der Psychopolitik beschreibt eine Form der Herrschaft im Neoliberalismus, deren Grundprinzip darin besteht, in der Psyche der Einzelnen zu wirken und zu Selbstoptimierung im Sinne der wirtschaftlichen Verwertungslogik aufzufordern. In der philosophischen und soziologischen Literatur zum Thema wird Coaching teilweise kritisch betrachtet, da es als Instrument der Psychopolitik gesehen wird. Im Artikel erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Psychopolitik. Es wird diskutiert, inwieweit Coaching ein Weg der Selbstoptimierung oder aber der Selbstbefreiung sein kann. Anhand einer Falldarstellung werden Fragestellungen und Handlungsoptionen verdeutlicht.
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