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Definition Coaching

Modelltheorie

Modelltheoretischer Hintergrund

Modelltheoretisch basiert Coaching auf vielen verschiedenen Konzepten. Daher arbeiten die meisten professionellen Coaches mit einem breiten Methodenspektrum und sind nicht auf eine „Schule“ festgelegt.

2 Min.

Sprachlich geprägt ist der Begriff „Coaching“ durch seine Verwendung im Sport (Eberspächer, 1983), wenngleich Coaching als Modell für Betreuungs- und Begleitungsprozesse nicht einzig durch seine Bedeutung im Sport erklärt und begründet werden kann (Rauen, 2003).

Als aus der Praxis heraus entstandene Dienstleistung haben Coaching-Maßnahmen keinen eindeutigen theoretischen Hintergrund, der einem bestimmten Modell oder einer spezifischen Theorie zugeordnet werden kann. Modelltheoretisch stehen dem Coaching die Prozessberatung (Schein, 2010) und die Supervision als personenorientierte Beratungsform nahe (Looss, 2006), jedoch hat sich die Supervision nicht eindeutig auf Managementaufgaben konzentriert (Schreyögg, 2012).

Wie bei der Supervision lässt sich auch im Coaching feststellen, dass auf eine Vielzahl von psychotherapeutischen Konzepten zurückgegriffen wird – die meisten professionellen Coaches arbeiten mit einem breiten Methodenspektrum und sind nicht auf eine „Schule“ festgelegt.

Dennoch geht der Einsatz psychotherapeutischer Methoden nicht soweit, dass Coaching zur Therapie wird (Rauen, 2003). Ergänzt wird das Coaching zudem durch Elemente fachlicher Förderung und den Ausbau von Managementkompetenzen, d.h. es finden sich im Coaching Anteile von Expertenberatung (König & Volmer, 2002, 2012), Training (Eck, 1990) und Führungsberatung (Schreyögg, 2012).

Modelltheoretisch basiert Coaching somit auf vielen verschiedenen Konzepten, was auch unterschiedliche Assoziationen zum Begriff „Coaching“ erklärt.


Bestehende Modelle in einem neuen Bezugsrahmen

Die eigentliche Innovation des Coachings liegt somit in der Kombination bestehender Modelle in einem neuen Bezugsrahmen. Ein wesentlicher Teil dieses Rahmens ist die individuelle und diskrete Beziehung, die durch einen „psychologischen Vertrag“ zwischen Coach und Klient definiert wird.

In der Entwicklung des Coachings haben sich mittlerweile für verschiedene Anlässe und organisationale Rahmenbedingungen mehrere Arbeitsformen (Settings) etabliert.

Literatur

  • Eberspächer, H. (1983). Probleme des Coaching als praktisch-psychologische Tätigkeit im Sport. In J. P. Janssen & E. Hahn (Hrsg.). Aktivierung, Motivation, Handlung und Coaching im Sport. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Bd. 52 (S. 297–303). Schondorf: Karl Hofmann Verlag.
  • Eck, C. D. (1990). Rollencoaching als Supervision – Arbeit an und mit Rollen in Organisationen. In G. Fatzer & C. D. Eck (Hrsg.), Supervision und Beratung. Ein Handbuch (S. 209–248). Köln: Edition Humanistische Psychologie.
  • König, E. & Volmer, G. (2012). Handbuch Systemisches Coaching. Für Coaches und Führungskräfte, Berater und Trainer. Weinheim: Beltz.
  • König, E. & Volmer, G. (2002). Systemisches Coaching. Handbuch für Führungskräfte, Berater und Trainer. Weinheim: Beltz.
  • Looss, W. (2006). Unter vier Augen. Coaching für Manager. Bergisch Gladbach: EHP.
  • Rauen, C. (2014). Coaching (3., aktual. u. erw. Aufl.). (Serie Praxis der Personalpsychologie, Band 2). Göttingen: Hogrefe.
  • Rauen, C. (Hrsg.) (2005). Handbuch Coaching (3., aktual. u. erw. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
  • Rauen, C. (2003). Coaching. Innovative Konzepte im Vergleich (3. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
  • Schein, E. H. (2010). Prozessberatung für die Organisation der Zukunft. Bergisch-Gladbach: EHP.
  • Schreyögg, A. (2012). Coaching. Eine Einführung für Praxis und Ausbildung (7. Aufl., komplett überarbeitet und erweitert). Frankfurt: Campus.
David Ebermann

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